Digitalisierung der Supply Chains in der Fertigung

SAP Digital Supply Chain und Microsoft Azure in der Fertigung – zwei Beispiele

Spätestens die Pandemie hat global aufgestellten Unternehmen die Wichtigkeit resilienter Lieferketten vor Augen geführt. Das SAP Digital Supply Chain-Produktportfolio unterstützt sie in einem immer komplexeren System verschiedener Wechselwirkungen und Abhängigkeiten – vor allem, wenn die Lösungen in Kombination mit anderen technologischen Investitionen, z. B. in Microsoft 365 oder Microsoft Azure, zum Einsatz kommen.

Warum Digital Supply Chains gerade in der Fertigung von Bedeutung sind

Lieferkettenmanagement umfasst alle Bereiche in Unternehmen, vom Einkauf bis hin zu Auslieferung und After-Sales-Services. Durch eine Digitalisierung der Wertschöpfungskette im Sinne von Industrie 4.0 lassen sich alle relevanten Prozesse abbilden, analysieren und steuern. SAP teilt seine Lösungen für die digitale Supply Chain in insgesamt fünf Kategorien ein. Neben Supply-Chain-Planung, Lieferkette und Logistik sowie Product Lifecycle-Management stehen für Syntax als Experten für den produzierenden Mittelstand dabei vor allem zwei Bereiche im Fokus: Fertigung und Enterprise Asset Management.

In diesen beiden Abschnitten der Digital Supply Chain findet der eigentliche Wertschöpfungsprozess statt: Hier werden Produkte für den Verkauf gefertigt und die dafür notwendigen Anlagen und Maschinen überwacht. SAP Digital Supply Chain-Lösungen wie die SAP Digital Manufacturing Cloud (DMC) als zentrales, Cloud-basiertes MES oder SAP S/4HANA Manufacturing (S4M) bilden die Grundlage für eine stetige Optimierung und Automatisierung relevanter Produktionsprozesse. Weil Public Cloud-Plattformen wie Microsoft Azure dieses Optimierungspotenzial noch weiter steigern, haben SAP und Microsoft eine gemeinsame Cloud-Referenzarchitektur entworfen – zwei konkrete Szenarien zeigen hier, wie effizienteres Lieferkettenmanagement funktioniert.

Das Beste zweier Welten: SAP Digital Manufacturing Cloud und Azure Stack Edge

Daten, Workloads und Applikationen werden immer häufiger in die flexible Software-as-a-Service(Saas)-basierte Betriebsumgebung einer Public Cloud-Plattform migriert. Insbesondere in der Fertigung nimmt gleichzeitig der Einsatz von Edge Devices, die Daten nicht in der Cloud, sondern direkt im Shopfloor erheben und verarbeiten, immer stärker zu. Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch aussieht, hat pragmatische Gründe, denn die Kombination aus Cloud und Edge bringt Unternehmen viele Vorteile, die sich am beispielhaften Zusammenspiel der SAP DMC mit Azure Stack Edge illustrieren lassen.

Beispiel aus der Praxis

Wer SAP DMC und Azure Stack Edge miteinander verknüpft, begegnet damit unter anderem dem Problem einer zu hohen Latenz: Wenn fertigungsrelevante Daten durch ihren Weg in die Cloud zu langsam übertragen werden, kann das eine Verzögerung oder sogar einen kurzzeitigen Ausfall der Produktion nach sich ziehen. Das gilt vor allem bei großen Dateien, beispielsweise Bilddateien für eine automatisierte visuelle Qualitätskontrolle, die schnell ein Gigabyte oder größer sein können. Um sie als Teil einer transparenten digitalen Supply Chain trotzdem nutzen zu können, filtert und aggregiert Azure Stack Edge die Daten nach definierten Logiken da, wo sie erhoben werden. Im Anschluss sendet das Edge Device nur die relevanten Informationen mit geringerem Datenvolumen an die SAP DMC.

Diese Übertragung von Modellen und Cloud-Kapazitäten „at the Edge“, also direkt dort, wo die Daten entstehen, bringt noch einen weiteren Vorteil: Flexibilität und Unabhängigkeit. Auch hierzu ein Beispiel: Ein geplantes Cloud-Update für SAP DMC wird ausgerollt, das MES kann während dieses Roll-outs die Produktionssteuerung nicht übernehmen. Wer die relevanten Daten aus der Cloud bereits vorab auf die Edge Devices überträgt, kann während des Updates komplett offline arbeiten.

Daten bearbeiten mit SAP DMC und Azure Stack Edge

IoT und Device-Integration nach dem Baukastenprinzip

Eine weitere große Stärke des gemeinsamen Frameworks von SAP und Microsoft liegt in der flexiblen Gestaltung für die Kunden. Im Zuge der digitalen Transformation setzen Unternehmen oft schon spezielle Lösungen für eine Optimierung der Digital Supply Chain von SAP oder Microsoft ein. Dank entsprechender Schnittstellen (APIs) müssen sich IT-Verantwortliche bei einer Konsolidierung der digital abgebildeten und gesteuerten Prozesse nicht für einen Anbieter entscheiden. Sie können eine individuelle Architektur nach dem Baukastenprinzip aufbauen und dadurch auch die vorhandenen Lösungen nahtlos einbinden. Und auch die Integration in bereits bestehende Arbeitsumgebungen, wie z. B. Microsoft 365 oder Azure Synapse Analytics, wird so zum Kinderspiel.

Beispiel aus der Praxis

Eine Produktionsanlage nutzt SAP Plant Connectivity (PCo), um relevante Maschinendaten in die DMC zu schicken. Zusätzlich werden von Sensoren große Mengen an Zeitreihendaten, beispielsweise zum Temperaturverlauf, erhoben. Diese Massendaten werden über eine IIoT Edge-Lösung bereits am Entstehungsort verarbeitet, und aus Kapazitätsgründen wird anschließend lediglich der Mittelwert an die DMC geschickt. Doch die separat erhobenen Datenpunkte werden nicht gelöscht, sondern in einen Data Lake in der Cloud gespeist. Hier können sie dann zum Beispiel im Rahmen von Big Data Processing zum Trainieren von Machine Learning-Algorithmen genutzt werden, um Störfaktoren innerhalb der digitalen Supply Chain zu identifizieren.

An diesem Anwendungsfall lässt sich die Wahlfreiheit, die eine Kombination aus SAP Digital Supply Chain und Azure bietet, gut nachvollziehen. So kann sich das Unternehmen schon bei der IIoT Edge-Lösung je nach Präferenz oder bereits vorhandener Hard- und Software zwischen SAP HANA Streaming Analytics und Azure Stream Analytics entscheiden. Gleiches gilt für den Speicherort des Data Lake. Hier gibt es die Möglichkeit, einen Azure Data Lake oder einen Data Lake in der SAP HANA Cloud zu nutzen. Und auch bei der Auswahl der entsprechenden Datenanalyse-Tools haben IT-Verantwortliche freie Wahl: Sie können die SAP Data Analytics Cloud ebenso nutzen wie beispielsweise Azure Synapse Analytics oder Microsoft Power BI.

Effiziente Digital Supply Chains dank professioneller Beratung

Die Digitalisierung und stetige Optimierung der unternehmenseigenen Supply Chain im Sinne der Industrie 4.0 ist ebenso komplex wie geschäftskritisch. Das SAP Digital Supply Chain-Produktportfolio spielt in Verbindung mit der Microsoft Azure-Plattform große Stärken bei der Digitalisierung der Wertschöpfungskette aus – wenn man weiß, wie sich beide Welten ideal miteinander verknüpfen lassen. Sprechen Sie unsere Experten darauf an, und wir entwerfen gemeinsam mit Ihnen eine individuelle Architektur für eine resiliente und krisenfeste Digital Supply Chain.

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